Hofchroniken (nur als Beispiel)

Görgenmüller

Alte Hausnummer : Eichenkofen 15

Neue Hausnummer : Geislinger Straße 12

Grundbar : zum Churf. Hauptkastenamt Landshut

Gerichtsbar : Zum Landgericht Erding

Hofgröße : 1 ganzer Hof, hat Erbrecht

1. Cunrad Röll 1444

Freising St. Johann Seite 34 Nr. 64 am 6. März 1444: „Cunrad Öll oder Röll von Euchenhofen verkauft Jörg Thalheimer, Bischof zu Freising seine Grundstücke zu Pachaim (Bachham), in der Thalheimer Pfarrei, Ardinger Gerichts, die freies Eigen sind“.

2. Lindl Röll 1482

1482 wird nur Lindl Röl genannt.

3. Leonhard Röll 1490

1490 bei der Steuerbeschreibung findet sich Leonhard Röll, Obmann.

4. Sigmundt Röll 1490

1490 bei der Urkunde Nr. 764 vom Angerkloster in München vom 21.5.1490 heißt es „Sigmundt Röll von Neuchnkofen verkauft an Thomas Lympfl zu Geisling 10 Bifang Acker im Geislinger Feld in der Kottember, angrenzend an den Riedmair zu Geisling und den Hans Schuster und stoßt auf des Gottschilds Acker daselbst“.

5. Georg Röllmüller 1522

Georg Röllmüller wird als Zechprobst vom St. Ägidi Gotteshaus in Eichenkofen genannt.

6. Peter Röllmüller 1532

1532 bei der Türkenhilfe wird Peter Röllmüller erwähnt.

Zahlt Türkenhilfe 5 Pfund Pfennig 1 ß 6 Pfennig

die Ehalten zahlen 5 ß 21 Pfennig

Peter Röll, Müller auf einem Lehen, ist urbar auf den Kasten Landshut,

hat Erbrecht 40 Pfund Pfennig

4 Ross 21 Pfund Pfennig

5 Küh 10 Pfund Pfennig

3 Khalben (d.h. Kälber) 3 Pfund Pfennig

2 Sau 2 Pfund Pfennig

1 Imp (d.h. Bienenvolk) 4 ß

Mühlbetrieb 15 Pfund Pfennig

steuert 2 Pfund 87 Pfennig

dem Mühlbuben gibt er 4 Pfund Pfennig 4 ß

steuert 4 Pfund 15 Pfennig

der Dirn gibt er 1 Pfund Pfennig 6 ß

steuert 52 Pfennig 1 hl

dem Baumann gibt er 4 Pfund Pfennig 3 ß

steuert 4 Pfund 12 Pfennig

für 1 Zubaulehen und 1 Zubausölde

steuert 1 Pfund 4 Pfennig

1547 bei einer Beschreibung und Anlage einer Steuer heißt es „Peter Röllers Witib besitzt

eine Urbars Hub und eine Mühl zahlt 1 ß“

7. Georg Röll

1553 im Scharwerksbuch heißt es „Georg Röll, ein Lehen mit eigenen Stücken und 1 Hub“.

1559, 1560 und 1576 wird Georg Röll als Kirchprobst vom St. Ägidi Gotteshaus in Eichenkofen genannt.

1570 bei der Scharwerksaufstellung „Georg Röll, Müller von Eichenkofen baut ein Urbar Lehen und hat eigene Gründ, die auch für ein Lehen gerait (gewertet) werden. Mer baut er das Schwarzen Lehen, so ans Capitl Freising gehörig zu einem Zupau“.

8. Peter Röll und Apollonia 1602

Peter Röllmüller baut ein urbars Lehen zu, dann hat er das Schwärzen Lehen zubauweis,

das dem Kapitl Freising gehörig ist.

Weiter bewirtschaftet er eine Sölden so zum Gotteshaus Eichenkofen gehörig, darin der Veltin (Valentin) Eisenmann (Schneider).

Er baut auch die Dickelsölden oder Gaberl Nr 31 zu, so an das Gotteshaus Auerbach gehörig, darin Hans Langer.

1612 beim Steuerbuch Nr. 95 steht geschrieben:

Peter Röllmüller von Eichenkofen besitzt eine urbars Mühle mit Erbrecht

per 190 Pfund Pfennig

7 Ross 47 Pfund Pfennig

1 Fülln 3 Pfund Pfennig

6 Küh 18 Pfund Pfennig

5 Jungrindl 10 Pfund Pfennig

4 Frischling 1 Pfund Pfennig

4 Schaf 1 Pfund Pfennig

Mühlbetrieb 10 Pfund Pfennig

Er zahlt hierfür eine Steuer von jährlich 11 Pfund 2 Pfennig

(dieser Steuersatz bleibt bis 1719 unverändert)

für das „Schwarzenlehen dem Domkapitl Freising gehörig

hat Freistift, steuert 3 Pfund 1 Pfennig

von den 11 eigenen Äcker so bei 126 Pifang haltend

und per 100 fl wert

steuert 5 Pfund Pfennig

von den 6 Tagwerk Wiesmath so der Gustanger genannt,

steuert 1 Pfund 6 Pfennig

4 Tagwerk Wiesmath so der Moos- und Scheibanger

genannt, steuert 1 Pfund 7 Pfennig

sein Innmann im frei eigen Lehen,

steuert 2 ß 6 Pfennig

Peter Röllmüller von Eichenkofen war mit der Apollonia von Fichenau verheiratet. Er stirbt 1632.

1640 bei den Kirchenrechnungen in Eichenkofen steht geschrieben, dass „für Peter Röllmüller von Eichenkofen ein Jahrtag zu halten ist, allwegen am Montag nach Kirchweih zu 48 x“.

9 Hans Heigl und Apollonia 1623 (Witwe des Hauses)

Hans Heigl vermählt sich 1632 mit Apollonia Röll, Witwe des Hauses. Sie stirbt 1641. Sie haben einen Sohn, der Adam Andreas genannt wird. Als Apollonia stirbt und Hans Heigl wieder heiratet, kommt es zu einem Vergleich und er muss an den Adam 1000 fl Muttergut hinausbezahlen, außerdem zwei Ross, eine Kuh, einen Kasten und das Hochzeitsgewand, sowie kostenlos ein Handwerk lernen lassen. Ihm muss auch der Fischenauer Hof in Fischenau, ein Lehen welches der Mutter gehörte, erhalten bleiben.

Im Steuerbuch Nr. 98 im Jahre 1641 heißt es: Hans Heiglmüller zu Eichenkofen behaust ein Häusl so sein Eigen und auf dem Gotteshauses allda Grund stehend per 12 Pfund Pfennig.

1 Kuh 3 Pfund )

1 Jungrindl 2 Pfund )

Handwerk 3 Pfund ) = 1 Pfund Pfennig

2. Ehe Hans Heigl, Witwer und Margaretha geb. Huber 1641

Hans Heigl, Röllmüllerswitwer ehelicht 1641 Margaretha Huber aus Reisen. Sie haben fünf Kinder, Magdalena, Josef *?, Maria *?, Ursula *1659, Apollonia *1661.

Da in ärgsten Feindszeiten verschiedene Besitzurkunden verloren gegangen sind, beantragt

im Jahre 1665 Hans Heigl für seine Äcker beim Pflegsverwalter in Erding neue Eigentumsbriefe. Georg, alter Heilmaier und Hans Graßhauser von Eichenkofen bestätigen den Besitz der Äcker.

Hans Heigl übergibt an seinen Sohn Andrä Heigl „die Röllmühl, sechs Tagwerk Wiesmath in der Lüß und die zwei Teil Holzwachs zu Reimering, 12 eigene ‚Äcker, das Schwärzenlehen zu Eichenkofen, sechs Ziehroß, ein jähriger Fülln, sieben Melchkühe, vier Kalbn, sieben Schaf und ein Schweinsmutter samt neun Junge und fünf Frischling. Sowie 2000 fl, die aber für Schulden benötigt werden, welche auf der Mühle sind. Den Eltern bleibt das Schwärzenlehen zur Herberg“.

10 Andrä Heigl und Maria geb. Lex 1665

Andrä Heigl heiratet am 14.4.1665 Maria Lex, eine Kasertochter von Altham.

Da Andrä Heigl und Maria keine Kinder hinterlassen, übergeben sie den 28.9.1697

an ihren Vetter und Sohn seiner Schwester Josef Prunner, einem Staudhammersohn von Eichenkofen, ledig doch vogtbaren Standes. Hierzu wird ein Übergabsvertrag ausgestellt.

Die Eheleute übergeben ihrem Vetter die bisher innegehabte Röll-Mühle zu Eichenkofen, wobei Erbsgerechtigkeit zu ersitzen ist und eigenthümlich nach Landshut gehört.

Dann das Schwärzen Lehen allda, dabei Freistift zu ersitzen ist und das Eigentum dem Domkapitl nach Freising gehört.

Dann 6 Tagwerk Inlaß bei Eichenkofen, einmädig und alle tot und lebendige Haus- und Baumannfahrnis und 100 fl schuldigen Geldes zum Domcapitl.

Außer: „Zwei Stuten, ein Fillel, drei Kue, ein Kalm, ein gerichter Wagen, ein Pflug, ein Ätten, ein Ehhaltenpeth und alle vorhandenen eigenen Stücke neben der Schlottmayrsölde zu Eichenkofen zu reservieren sind.“

Dafür muss der Übernehmer den übergebenden Eheleuten für

die Mühl 1800 fl

das Schwärzen Lehen 900 fl

die 6 Tagwerk Wiesmath 600 fl

die Fahrnis 500 fl, also zusammen 3800 fl zahlen

Folgendes gestalten: „Bei der Verheiratung 600 fl und dann jährlich zu Lichtmess 200 fl bis alles bezahlt ist. Dann das obere Camerl bei der Mühl zur Schüttung ihres Getreides, jährlich drei Eimer Kraut. zwei Pifang Rüben und zu Weihnachten ¼ Fleisch von einem Rind, 20 Pifang Acker vom Gut. Alles Feld hauen und bauen und was auf den Feldern und Wiesen wächst zur Schlottmayr Sölde zu fahren. Der Übergeber erklärt alle seine reservierten eigenen Äcker dem Übernehmer nutz nießlich, ohne Ergötzlichkeit zu überlassen, bis er sich’s anders überlegt. Jedoch der Übernehmer die Steuern abführen muss. Stirbt der Übernehmer fällt die Hälfte vom Austrag zum Gut, stirbt sie vor ihm, bleibt es bei dem ausgemachten Austrag 1697“.

2. Ehe Andre Heigl, Witwer und Margaretha geb. Pockfischer 1701

Andre Heigl ehelicht am 22.9.1701 mit 61 Jahren die 32 jährige Margaretha Pockfischer von Eichenkofen. Er stirbt 1708. Sie haben eine Tochter Ursula, * 1703, welche den Handelsmann Philip Leopold Sigl von München ehelicht.


11. Josef Prunner und Ursula geb. Kressierer 1697

Josef Prunner geb. 1676 und Ursula haben sieben Kinder, Martiny *1698+, Bartholomay *1700 (wurde Esterl in Langengeisling) Apollonia *1702+, Josef *1703+, Eva *1704, Josef *1707+. Anna *1708, Lorenz +1736.

1708 verkauft der Vorbesitzer Andre Heigl dem Josef Prunner und Ursula 20 Landacker, wovon vier Äcker im Bergfeld gegen Tittenkofen, sieben Äcker im Feld auf dem Mühlweg gegen Tittenkofen, dann im Lohkirchner Feld drei Äcker und im Eichenkofener Feld hinter den Gärten sechs Äcker liegen. Dann sechs eigene Äcker, wovon zwei sich im Großfeld, zwei im Lohkirchner Feld und zwei sich in dem sogenannten Krautgarten befinden. Für diese 26 Äcker zahlen die kaufenden Eheleute 1300 fl.

Im Jahre 1721 verkauft Josef Prunner im Namen seiner Pflegstochter Ursula Heigl, ledig, doch vogtbaren Stands an Stephan Kapplmair von Siglfing die sogenannte Schwarzen Sölde zu Eichenkofen und zum St. Martin Gotteshaus nach Lohkirchen gehörig und leibrechtsweis verliehen ist und den drei eigenen Äcker mit fünf, sechs und neun Pifang. Für die Sölde 350 fl und die drei Äcker 140 fl zusammen 500 fl.

Im Jahre 1721 verkauft Ursula Heigl, Tochter des Andre Heigl an Josef Prunner ihren Vormund den Kirchenanger zu Eichenkofen zwischen Heilmair- und Eibl Ängern an der Sempt und dem Eittinger Kirchenweg gelegen, so vier Tagwerk groß um 950 fl. 1721.

Auf Absterben seines Weibes Ursula hat Josef Prunner 1748 mit 72 Jahren seiner Tochter Anna übergeben und sich folgenden Austrag ausbedungen: „Zur Wohnung das Küchenstübl mit benötigter Beheizung und Beleuchtung, die Hausmannskost mit ihr über den Tisch genießen zu lassen, sollten sie sich nicht vertragen, würde sie zur Leibsunterhaltung ihm jährlich drei Mez Weiz und zwei Schäffl Korn Münchener Maß, so zur und von der Mühle zu bringen.

10 Pfund Schmalz und 100 Ayr (d.h. Eier),

4 fl in Geld alle quatemberlich (d.h. vierteljährlich) eingeteilt,

1 Salzstock, 12 Pfund Rind oder auch anderes Fleisch,

1 Pifang Patschen (eine Rübenart),

von Georgi bis Michaeli täglich eine Maß, die übrige Zeit aber nur ein Kändl süße Michel, wenn so viel vorhanden ist.

Zu Weihnachten 1 Frischling oder in Geld dafür 1 fl 30 x,

zwei spinatene Hemether (d.h. gewebte Leinen-Hemden) und zwei paar Schuech (d.h. Schuhe) zu reichen.

Wenn er aus dem Küchenstübl weiter anderwärtig hinziehen wollte, zur Beheizung fünf Klafter Scheiter und ein Schober Wid, (d.h. Tannenzweige) zur Belichtung zwei Pfund Kerzen und zur Stiftung einer anderen Herberg 3 fl in Geld und den ganzen Austrag zwei Stunden weit nachfahren.

Ihm notdürftig waschen und backen lassen und auf sein Erkranken hin, ein Mensch (d.h. Magd) zur Aufwart zu stellen“.

Josef Prunner, der alte Müller übergibt seiner Tochter Anna und ihrem künftigen Mann die seit 1697 innegehabte Röllmühle zu Eichenkofen und das sogenannte Schwarzenlehen, dann sechs Tagwerk ein mädige Wiesmat, zwei sogenannte Hornsteiner Holzwachs, eines auf dem Berg von Riemering und das andere auf der Goschlhub in der Hofmarkt Taufkirchen. Dann die 26 eigenen Äcker mit 353 Pifang und 24 Trimmer, alles zusammen um 3580 fl. Sie muss davon ihren Geschwistern ein väterliches und mütterliches Erbe von 3300 fl hinausbezahlen.

12. Johannes Schauermayr und Anna geb. Prunner 1748

Josef Schauermayr, Müllerssohn von Hummel, Gericht Freising, Witwer, ehelicht 1748 die Anna Prunner, Tochter vom Hause. Anna stirbt 1774 ohne leibliche Kinder hinterlassen zu haben und Johannes Schauermayr muss an die Geschwisterkinder 800 fl hinausbezahlen.

Dabei wird die Mühle mit vier Mahlgängen bezeichnet, sowie eine Saagmühl (d.h. Sägemühle) und ein Oelschlag (d.h. Ölmühle).

Den Hof übernimmt ein Neffe von Johannes Schauermayr aus Oberhummel.

13. Joannis Schauermayr und Maria geb. Mayr 1782

Joannis Schauermayr, Müllerssohn von Oberhummel ehelicht 1782 die Maria Mayr, vom Dunkl in Pergham bei Altenerding. Sie haben 10 Kinder, Josef *1783, Maria *1784+, Johannes *1785, Martini *1787+, Anna *1789, Anton *1790+, Maria *1792, Georg *1793+,

Theresia *1795 und Joh. Georg *1799.

Bei der Übergabe wird ein Vertragsbrief aufgestellt, in dem der Übernehmer Johann Schauermayr folgenden Austrag an Johannes Schauermayr verspricht: „Zur Wohnung das Küchenstüberl zu beheizen und beleuchten und einzuräumen, tägliche die einem alten Mann anständige Kost, quatemberlich 3 fl in Geld, jährlich drei neue Hemeter, ein Paar Schuh, ein Paar Pantoffel, zur Beleuchtung des Stüberls das erforderliche Leinöl samt drei Pfund Kerzen, den dritten Teil des Obstes zu geben, im Erkrankungsfalle eine eigene Wärterin zu bestellen, selbe zu unterhalten und auch die notwendige Medizin zu beschaffen. Könnte oder möchte der Austragler nicht mehr bei mir im Hause bleiben, dann eine Herberg stiften (mieten), eine Magd zum Aufwarten unterhalten, 6 Hennen samt einem Hahn, die beste Kuh und 2 Schaf zu unterhalten, die notwendige Futterei als Heu, Stroh und Sträh zu geben. Auch wenn er Schmalz und Milch brauchen würde, ist solche unentgeltlich zu stellen. Jährlich ein Schäffl Weizen, ein Schäffl Korn, ein Metz Gerste und alles erforderliche Holz samt dem Wid. Zu Ostern, Pfingsten, Kirchweih und Weihnachten jedes Mal 12 Pfund Rindfleisch und extra zu Weihnachten ein 40 pfündiges Schwein. Der gesamte Austrag ist zur Herberg nachzubringen, 1782“.

14. Josef Schauermayr und Elisabeth geb. Riespech 1807

Am 2. Juni 1807 wird Josef Schauermayr, Sohn vom Hause, Besitzer der Mühle und des ¼ Hofes, beim Girmüller genannt, lt. Übergabsbrief um 7531 fl samt eigenen Gründen und Ein- und Zugehör. Er ehelicht am 14.7.1807 die Elisabeth Riespeck von Schröding, Pfarrei Steinkirchen. Sie haben fünf Kinder: Theresia *1808+, Andreas *1810, Elisabeth *1811, Josef *1812 und Bartholomä *1813.

Josef Schauermayr übergibt am 2.6.1815 samt Einrichtung und vorgetragenen Grundstücken um 1531 fl an Johann Pointner.

15. Johann Pointner und Ursula geb. Leibfinger 1815

Den Hof und die Mühle übernimmt Johann Pointner, Müllerssohn aus Niederneuching und vermählt sich am 16.6.1815 mit der Ursula Leibfinger, einer Wirtstochter aus Pasteten. Sie haben 11 Kinder: Magdalena *1816, Ursula *1818+, Andreas *1819, Lorenz *1821 (er wurde Gopperl in Eichenkofen), Maria *1824, Anna *1825+, Josef *1827, Anna *1828, Josef *1829, Ursula *1830+ und Ursula *1833.

Steuerdistrikt vom 16.6.1815

Ortschaft : Eichenkofen

Alte Hausnummer : Eichenkofen 15

Neue Hausnummer : Geislinger Str. 12

Eigentümer : Görgenmüller, Johann Pointner

Haus, Gebäude und Garten Tagwerk 75 Dezimal

Garten 75 Dezimal

48 Äcker 63 Tagwerk 46 Dezimal

14 Wiesen 30 Tagwerk 8 Dezimal

auswärtige Grundstücke 17 Tagwerk 24 Dezimal

Holz 5 Tagwerk 7 Dezimal

Holz 2 Tagwerk 75 Dezimal

120 Tagwerk 10 Dezimal

Einfache Rustikalsteuer 9 fl 44 x 2 hl

Einfache Zehentsteuer 48 x 2 hl

Lustanger 10 Tagwerk 48 Dezimal

Mooswiesen von der Gemeinde

1791 und 1807 41 Tagwerk 60 Dezimal

zahlt Steuer : 9 fl 44 x 2 hl

einfache Rustikalsteuer 48 x 4 hl

Königliches Rentamt Erding

Eichenkofen 15 Görgenmüller

Scharwerk 4 fl

Jagdscharwerk 30 x

Hennen 12 x

Futterhaber 3 Vierling 2 Sechzehntel 32 x 4 hl

Maierschaftsfrist, Stift und Kirchendienst 14 fl 54 x 6 hl

Gilt: Korn 12 Schäffl 3 Metz 1 Vierling 1/8 Sechzehntel = 100 fl 20 x 5 hl

Haber 2 Schäffl 5 Metz 2 Vierling 2+3/4 Sechz. = 11 fl 46 x 7 hl

Eiergeld alle drei Jahr, im Jahr = 2 x 2 hl

Das Hauslohnfixum für das Schwarzengütl zur

Pfarrei Eitting beträgt 61 fl 42 x ½ x

2 Kirchtrachtleibe

16. Korbinian Pirschlinger und Maria geb. Pointner 1848

Neuer Besitzer seit 17. November 1848 ist Korbinian Pirschlinger von Abholz, Pfarrei Taufkirchen geb. 1803. Er heiratet die Tochter vom Hause, Maria Pointner geb. 1824. Sie haben acht Kinder: Korbinian (Hoferbe) *1849, Bartholomäus *1851+1851, Bartholomäus 1852+1888, Balthasar *1855+1882, Lorenz *1856, Sebastian *1859+1859, Felix *1861 und Anna *1862+.

Abgaben am 4.11.1848

Görgenmüller Eichenkofen 15 1 Hof

Dienstkorn 12 Schäffl 2 Metz 1 Vierling 1/8 Sechzehntel

= 137 fl 58 x 5 hl

Haber 5 Schäffl 5 Metz 2 Vierling ¾ Sechszehntel

= 14 fl 43 x 5 hl

Futterhaber 1 Vierling 3 + 1/2 Sechzehntel

= 23 x 3 hl

Scharwerksgeld = 2 fl 15 x

Strohdienst 2 + ½ Schietten = 27 x 4 hl

Stift = 5 fl - 4 hl

Küchendienst = 34 x 4 hl

Mai- und Herbststeuer = 2 x 2 hl

Eigeld = 6 x

Madl- und Bubengeld = 6 x

Maierschafts Stift = 6 fl 48 x 6 hl

Im Jahre 1848 ist die Bauernbefreiung. Die Bauern können sich von der Grundherrschaft frei kaufen. Die Ablösesumme wird im Jahr 1849 auf 34 Jahre festgelegt und beträgt für diesen Hof insgesamt 167 fl 1 x und 6 hl.

17. Korbinian Pirschlinger und Therese geb. Lex 1890

Korbinian Pirschlinger, Sohn vom Hause, geb. 1849 ehelicht am 27.10.1890 Therese Lex, Bauernstochter von Langengeisling. Sie haben sieben Kinder: Maria *1891+1892, Rosina *1893, (sie heiratet den Mathias Lex, Kaser in Altham), Theresia *1895, Maria * 1896, (sie heiratet J. Brückl von Eitting), Elisabeth *1898 (sie heiratet Franz Lex von Langengeisling) und Josef *1901 (er ist der Hoferbe) und ein Kind stirbt gleich nach der Geburt *1903+1903.

Korbinian Pirschlinger stirbt 1931 mit 81 Jahren, seine Frau Therese im Jahre 1949 mit 84 Jahren.

18. Josef Pirschlinger und Magdalena geb. Stiglmaier 1925

Josef Pirschlinger, Girmüllersohn vermählt sich am 28.4.1925 mit der Magdalena Stiglmaier, Wirtstochter von Tittenkofen. Sie haben keine Kinder. Josef verstirbt 1975 mit 74 Jahren und seine Gattin Magdalena 1991 mit 92 Jahren.

Vom ganzen Umland kamen die Bauern mit dem Getreide zur Mühle vom Girmüller nach Neikof. Von Geisling, Tittenkofen, ja sogar von Reisen fuhren sie hier her, um ihr Getreide mahlen zu lassen. In der Mühle war ein Müller angestellt und ein Bua ging ihm noch zur Hand. Im Jahre 1940 muss der angestellte Müller zum Militär und wird in den Krieg eingezogen. Dadurch wird der Mühlbetrieb, der Jahrhunderte lang das Geschehen im Dorf mitbestimmt hat, beendet. Für den Eigenbedarf wird aber noch einige Jahre gemahlen.

Torfwiesen in der Nähe von Gaden gehörten zum Hof und dort wird noch 1955/56 Torf gestochen. Josef Pirschlinger handelt mit Pferden und hat 14 bis 16 Rösser im Stall. Davon braucht er für seinen Bauernhof sechs Ackerpferde. Er fuhr ins Gebirge, nach Hausham oder Miesbach zu den Züchtern und kauft dort Rösser und Heissen (d.h. Fohlen) ein. Diese teils jungen Rösser richtet er ab und verkauft sie dann an die Bauern in unserer Gegend. Den Rosshandel betreibt er noch bis in die Jahre 1952/1953.

Im Jahre 1938 erwirbt Josef Pirschlinger sein erstes Auto, dass er aber leider während des Krieges abliefern muss. Josef Pirschlinger war auch im Gemeinderat von Langengeisling vertreten. Er übte dieses Ehrenamt von 1929 - 1936 und von 1945 - 1952 aus.

Nachdem Josef und Magdalena Pirschlinger gestorben sind, erben verschiedene Nachkommen den Besitz. Ein Teil der Grundstücke links neben der Straße nach Berglern erbt Josef Lex, Mann von Langengeisling und hat dort seit 1. November 1993 ein kleines Pferdegestüt aufgebaut. An dem Platz, an dem der Bauernhof stand wurden zwei Wohnblöcke im Jahre 1993/1994 errichtet.

Das Kieswerk Haslberger im Eichenkofener Moos

Vor 1963 erwirbt Josef Haslberger aus Freising von der Gemeinde Langengeisling ca. 40 Tagwerk Moosgrund. Das war der Start zur Erbauung seines Kieswerkes.

Im Jahre 1967 erwirbt Josef Haslberger vom Ertl von Frankendorf zusätzlich 65 Tagwerk

Moosgrund, um dort Kies auszuheben. Durch eine Untersuchung des Untergrundes ist festgestellt worden, dass unter den Mooswiesen westlich von Eichenkofen sehr viele Meter Kies lagern. Die Firma Haslberger beginnt also den vorhandenen Kies auszuheben und etabliert sich als ein Eichenkofener Unternehmen. Bereits nach kurzer Zeit wird bekannt, dass sich im Kiesvorkommen sehr viele Feinsande befinden. Daraufhin entsteht ein zweiter Betrieb am Ort, welcher sich HASIT-Trockenmörtel-Gruppe nennt und der den vorhandenen feinen Sand zu Fertigputz weiter verarbeitet. Während dieser Zeit siedelt sich auch ein Transport-Betonwerk der BLG Freising-München am Ort an. Durch die dort stationierten LKWs gliedert die Firma Haslberger nach einigen Jahren ihre LKW-Werkstatt als vierten Betrieb von Freising nach Eichenkofen aus. Was als kleines Unternehmen begonnen hat, entwickelt sich im Laufe der Jahre zu einer expansiv wachsenden Firmengruppe.

Das Unternehmen ist heute mit seiner umfangreichen Produktpalette ein anerkannter Partner von Architekten, Baustoffhändlern, Verarbeitern sowie Bauherren. Es liefert mit seinen Erzeugnissen ein komplettes Programm für den gesamten Baubereich.


Im Jahre 2000 trennt sich der heutige Firmeninhaber Franz Haslberger von den Unternehmensbereichen Kies und Beton. Trotz der Veräußerung an das Südbayrische Portland-Zementwerk in Rohrdorf werden diese Betriebe unverändert weitergeführt. Die Sparte Trockenmörtel weitet Franz Haslberger durch Zukäufe anderer Werke im europäischen Raum aus.


Wo früher teilweise unfruchtbare Mooswiesen brach lagen, entstanden in den letzten 35 Jahren Arbeitsplätze für ca. 100 Beschäftigte.