Hof- und Hausnamen in Eichenkofen

Hofnamen kennt der Interessierte seit dem späten Mittelalter. Seit dem 15. Jahrhundert trifft man diese Namen an und sie haben sich teilweise bis zur heutigen Zeit erhalten. Besitzer der vorgenannten Höfe waren zumeist Adelige, Klöster, Kirchen und der Herzog. Ludeigen war nur der Numma. Dieser Hof war ein freier Besitz. Die Bauern arbeiteten als Untertane ihrer Grundherrschaft. Sie mussten für Ihre Grundherrn Kriegsdienste leisten, Scharwerksarbeit erbringen und Steuern bezahlen. Sie waren Lehensträger und hatten Nutzungsrecht auf den Höfen, die sie bewirtschaften durften. Das heißt, sie mussten an die Grundholden Pacht, Gilt und Stift zahlen. Das unveränderte Ortsbild über Jahrhunderte hinweg hat seinen Grund in der Abhängigkeit dieser genannten Besitzverhältnisse.

14. Bader

In einem Steuerbuch vom Jahre 1482 wird bereits der Name Bader genannt. Fast in jedem Dorf war ein sogenannter Bader ansässig. Er war zuständig für kleinere Krankheiten, für das Ziehen kranker Zähne und für die Versorgung von Wunden. Er hatte auch eine Badstube, in der ein Zuber - ein großer, hölzerner Bottich - stand, in dem die Kunden ein Bad nehmen konnten.

15. Röllmühle, Görgenmüller, Girmüller

Der erste Besitzer der Mühle war ein Lindl Röll. Aus diesem Grund kam es im Jahre 1482 zu dem Namen Röllmühle. In einem Vertragsbrief aus dem Jahre 1775 wird dann der Name Görgenmühle erwähnt. Zu diesem Namen kam es wahrscheinlich, weil der Besitzer der Mühle den Vornamen Georg hatte. Dieser Name hat sich dann bis zum Jahre 1900 in alten Schriften erhalten. Im Volksmund wurde aber im letzten Jahrhundert der Name zu Girmüller abgewandelt.

16. Staudhammer

In den Urkunden ab dem Jahre 1482 wurden 120 Jahre lang Nachkommen der Familie Veichtmair auf diesem Hof dokumentiert. Um 1600 war ein Georg Staudhammer Besitzer des Hofes, der auch als Kirchprobst der St. Ägidi Kirche von Eichenkofen erwähnt wird. Der Hausname, der sich bis in die heutige Zeit erhalten hat, stammt von diesem Mann.

17. Stidl, Stirl

Ab dem Jahre 1602 wird im Scharwerksbuch die Familie Käser als Besitzer genannt. In dieser Zeit wurde diese Sölde auch als Kaser-Häusl bezeichnet. Im Steuerdistrikt von 1812 wird aber dann der Hausname Stidl zum ersten mal erwähnt, der auch noch heute in abgeänderter Form als Stirl gebräuchlich ist.

18. Heilmaier, Heima

In der Steuerbeschreibung vom Jahre 1482 findet Jörg Heilingmairs Name die erste Erwähnung. Dieser Hof gehörte der Kirche Eichenkofen, aus diesem Grund kam es zu dem Hausnamen Heilmaier (d. h. Heiligmaier). Der Name wurde in den letzten fünf Jahrhunderten auch Haglmair, meistens aber Hallmaier oder Heilmaier beschrieben. Im Volksmund hat sich jedoch der Name Heima eingebürgert.

19. Fischer

Im Scharwerksbuch vom Jahre 1602 wird ein Georg Pockfischer als Bewirtschafter der Sölde beschrieben. Der Bach Namens Sempt verläuft westlich von dem Anwesen und wahrscheinlich hat der jeweilige Besitzer zugleich die Fischerei betrieben. Über vier Jahrhunderte hinweg hat sich nun der Hausname Fischer gehalten.

20. Weber

Bereits im Jahre 1537 - bei der Türkenhilfe - wird ein Michael Weber als Besitzer genannt. Dieser Mann hat das Handwerk des Webers ausgeübt und aus diesem Grund kam es zu dem Hausnamen Weber. Dieser Name hat sich bis 1800 erhalten. Heute wird diese Sölde nach einem ihrer ehemaligen Besitzer - Schnappberger - genannt.

21. Gide

Im Jahre 1665 findet sich im Steuerbuch Nr. 95 Andre Seidl als Besitzer beschrieben. Diese Sölde wird später auch als Seidlsölde, Eiselmannsölde, Hoislmannsölde und sogar als Eschbaumer bezeichnet. Als im Jahre 1729 Ägidius Seidl Besitzer wurde, bürgerte sich der Hausname Gidiseidl ein und wird später nur noch Gide genannt. Dieser Name bezieht sich auf St. Ägidius, der Patron der Eichenkofener Kirche ist.

22. Neimoar

Holmburger. Es sind leider keine Informationen über die Entstehung des Namen Neimoar vorhanden

23. Hoisl, Gopperl

Im Scharwerksbuch vom Jahre 1570 wird Leonhard, - ein Tagwerker am Aspän - beschrieben. Im Jahre 1719 erwirbt die Sölde ein Caspar Hoisl von Eitting und das Anwesen wird nach ihm beim Hoisl genannt. Als im Jahre 1861 Lorenz Pointner die Tochter von diesem Haus ehelicht, wird er als Gopperl bezeichnet. Dieser Name hat sich bis heute auch für den Hof gehalten.

24. Schlottmair, Schloma

Vom Jahre 1532 bis 1602 ist die Familie Veichtmair auf dieser Sölde. Anschließend folgen für 42 Jahre Nachkommen der Familie Käser. Im Jahre 1644 wird Joannis Schlottmayr der Besitzer und von diesem Mann stammt der noch heute gebräuchliche Hausname Schloma ab.

25. Neumair, Numma

Schon im Jahre 1482 wird diese Sölde als Neumair in einer Steuerbeschreibung bezeichnet. Über die letzten Jahrhunderte hinweg wechselten oft die Besitzer, doch der Hausname Numma hat sich bis in die heutige Zeit erhalten.

26. Älbl, Bauneibe

Bei der Beschreibung einer Steuer im Jahre 1547 kann man im Hauptstaatsarchiv lesen, dass die Hube dem Krefften von Grünbach grundbar ist. Bei der Scharwerksaufstellung im Jahre 1570 wird jedoch ein Hans Älbl genannt. Ab diesem Zeitpunkt heißt der Hof Älbl-Hub. Auch andere Namen wie moderner (junger) Älbl oder Jung-Älbl kommen vor. Um das Jahr 1700 wird der Hof schon als Eyblgut bezeichnet. Als dann im 19. Jahrhundert das Haus neu gebaut wird, entwickelt sich der Name Baueibl, bzw. Bauneibe.

27. Thaler, Doier

Schon bei der Türkenhilfe im Jahre 1537 wird ein Sebastian Hammerthaler als Eigentümer genannt. Von diesem Mann bleibt Thaler als Teil-Hausname bestehen und wird im Volksmund Doier ausgesprochen.

28. Elperl oder Ölperl

Bei der Türkenhilfe im Jahre 1532 wird ein Hans Greißl erwähnt. Die Familie ist bis zum Jahre 1612 Besitzer des Hofes. Im Steuerbuch Nr. 95 von Jahre 1612 wird Hans Ölperl auf der sogenannten Greißhub genannt. Nach dieser Zeit wird der Hofname Ölperl verwendet. Im Jahre 1780 wird in einigen Büchern Elperl geschrieben, jedoch 20 Jahre später kann man die alte Form des Namens Ölperl immer wieder lesen.

29. Mesner, Zech

Bei der Türkenhilfe im Jahre 1532 wird ein Martin Greißl als Bewohner dieses Hauses genannt. Ab dem Jahre 1555 wird in den Kirchenbüchern ein Asam Mesner beschrieben, der den Mesnerdienst ausübt. Ab diesem Zeitpunkt wird der Hausname Mesner verwendet. Seit dem Jahre 1905 ist die Familie Zech in Besitz dieser Sölde und es hat sich der Hausname beim Zech eingebürgert.

30. Wagner, Eybl, Eder

Vom Jahre 1532 bis 1612 war die Familie Lehner auf dieser Sölde. Anschließend folgt Hans Wagner als Besitzer und von diesem Namen leitete sich die handwerkliche Bezeichnung Wagner-Hub ab. Ab dem Jahre 1764 bewohnt der alte Eybl, -Balthasar Rottmiller - die Hube, aus diesem Grund entwickelte sich der Name Eibl-Hub. Als Lorenz Beil die Sölde im Jahre 1799 erwirbt, wird dieser als Alteibl bezeichnet. Im Jahre 1852 ehelicht Anna Beil den aus Gerzen stammenden Bartholomä Eder. Von ihm stammt der Hausname Eder ab, der noch heute in Gebrauch ist.

31. Gaberl

Im Jahre 1602 wird die Sölde als Dicklsölde bezeichnet. Im Jahre 1695 wird sie auch Stöffelsepp Sölde genannt. Dieser Name entwickelte sich aus den Vornamen der beiden Besitzer, (Vater und Sohn) Stephan und Josef. Als im Jahre 1702 Gabriel Bläs die Tochter vom Hause heiratete, trat über die Zeit hinweg der Hausname Gaberl auf. Es ist eine Abkürzung von Gabriel und hat sich bis heute erhalten.

32. Schneider

Schon im Jahre 1482 bei einer Steuerbeschreibung wird Schneider als Hausname genannt, der sich bis heute erhalten hat.

33. Schwarz, Schwaz

Im Jahre 1348 sind schon Urkunden über diese Sölde in Freising erhalten. Ein Hans Schwarzer wird im Jahre 1455 genannt. Von dieser Zeit ab werden die Besitzer als Schwarzen-Gütler oder Söldner bezeichnet.

34. Bachmair, Boma

Die erste Erwähnung der Sölde ist im Jahre 1532 bei der Türkenhilfe. Als Besitzer ist bis zum Jahre 1547 Georg Zimmermann genannt, der Obmann im Dorf ist. Jörg Bachmair ist im Jahre 1547 als Obmann sein Nachfolger. Von seinem Namen leitet sich der Hausname ab, der sich als Boma bis heute erhalten hat.

35. Schwabstetter

In einer Steuerbeschreibung im Jahre 1482 wird als Besitzer Jörg Schwab genannt. Sein Nachkomme Erhard wird schon als Schwabstetter bezeichnet. Die Hube wurde Jahrhunderte von Hirten bewohnt.

36. Appler

Hier hieß es Streuhäusl oder Neuhäusl im Moos. Ab dem Jahre 1912 ist die Familie Appler auf dem Häusl und daher der Name.

37. Kramer

Im Jahre 1850 wurde das Faltermair-Haus erbaut. Der Hausname entstand durch die Platzierung eines Falltores damit die Tiere von der offenen Weide nicht zurück ins Dorf laufen konnten. Es wurde auch als Nebenhaus vom Wirt bezeichnet. Später befand sich der einzige Kramerladen vom Dorf in diesem Haus. Vor 50 Jahren wurde dieser Laden aufgelöst, doch der Hausname Kramer blieb bestehen..

38. Bruck

Nach dem Jahre 1820 wurde eine Brücke über die Sempt gebaut. Früher war westlich der Kirche nur eine Furt durch den Bach. Das Anwesen das links nach der Brücke im Jahre 1866 erbaut wurde, nannte man beim Bruckmair oder auch beim Bruckweber. Die heutige Besitzerin Maria Daimer wird daher Bruck-Marl genannt.

39. Wirt

Seit dem Jahre 1866 wird in diesem Anwesen eine Tafern- und Gastwirtschaft betrieben und daher der Name Wirt.

41. Bachschmied

Am Bach, d.h. an der Sempt, hat sich im Jahre 1876 ein Schmied niedergelassen und ein Haus erbaut. Deshalb entstand der Hausname Bachschmied. Ein Wasserrad in der Sempt wurde zum Antrieb genützt.

42. Felber

Im Jahre 1875 baute Andreas Mair, - ein Sohn vom Felber von Grucking - dieses Anwesen. Von seinem elterlichen Hofnamen entwickelte sich der Hausname Felber.

45. Schmied

Josef Maier war Schmiedegeselle beim Bachschmied und baute sich im Jahre 1890 auf früheren Grundstücken vom Staudhammer das Anwesen mit der Huf- und Nagelschmiede.

Das Staudhammerhäusl stand im Garten vom Bachschmied an der Eittinger Straße , das der Besitzer Josef Holmburger im Jahre 1906 verkaufte. Es wurde im Jahre 1910 abgerissen.

Josef Holmburger erbaute im Jahre 1922 sein neues Haus, Dorf auswärts, rechts nach der Semptbrücke. Im Dorf wird das Anwesen beim Neumoar bezeichnet.