Zweiter Teil
Eichenkofen nach dem zweiten WeltkriegDarsteller:
1947 LagerAegidius kommt auf die Bühne. Aegidius: So da bin ich wieder! Seit meinem letzten Besuch ist viel passiert. Zwei Weltkriege sind vergangen, und die Umgebung von Eichenkofen hat sich komplett verändert. Wo früher nur Äcker und Wiesen waren, ist jetzt ein Militärflughafen, mit dem Isarkanal ist der elektrische Strom gekommen und seit 1932 wird auch in Eichenkofen Fußball gepielt – wahrscheinlich sind die von Schalker Kreisel angesteckt worden. Und auch die Welt hat Einzug gehalten in Neikof, wo früher nur Wald war, sind jetzt Flüchtlinge aus verschiedensten Teilen Europas untergbracht. So, jetzt muß ich aber auf meinen Altar, weil ich jetzt Besuch bekomme. Drei Frauen treten in die Kirche und unterhalten sich über die neuen Verhältnisse in Eichenkofen Erste Frau: Seit dem die Leit aus dem Lager bei uns Fußball spielen, brauch ma ja die Berglern nimma, die können jetzt ruhig selber an Verein aufmacha. Zweite Frau: und die Geislinga schon überhaupt nimma. Dritte Frau: Aber überhaupt, da druntn im Lager, des is scho a seltsame Welt. Und los is do die ganze Zeit wos. Zweite Frau: Ja mei do wohnen auch über 600 Leit, do muss sich ja was rühren. Dritte Frau: Tanz, Theater, Sommerfeste und Hochzeiten, neile war gleich eine 3fach Hochzeit. Erste Frau: Und die Männer, mei da gibt's fesche und feurige. Ungarn sans halt. Wenn'st mit so einem tanzt, der wirbelt dich rum wie der Pustawind. Dritte Frau: Aber so is auch eana Essen. Scharf san die Würst. Zweite Frau: Ja wenn ned sovui Knoblauch drin war. Erste Frau: Des is aber ned so arg, weil de machan des ja scho immer so, deswegn sans ja so wuid.
Lied: Lagerleben
Lagerleben herrscht im Hölz`l
Immer lustig immer fröhlich
1948 UmpfarrungDer Bürgermeister von Langengeisling und der Gemeindediener treten auf. Der Bürgermeister setzt sich an den Tisch. Aegidius: So kam dann auch die exotische Küche nach Eichenkofen. Aber nicht nur in der Küche ändern sich die Bräuche. Es ist das Jahr der Währungsreform. In Eitting und Eichenkofen erhalten die Leute ein neues Geld – und auch einen neuen Pfarrer. Doch bevor der alte Pfarrer Michael Schmitt geht und der neue Pfarrer, Johann Prillmeier, kommt, ergreift der Bürgermeister von Langengeisling im Juni 1948 instinktiv die Initiative und holt den Gemeindediener zu sich. Bürgermeister: Gemeindediener!!! Du her guad zua, ruf glei für übermorgn de Manna vo Neikof zu na Versammlung z'Neikof beim Wirt z'samm. Es gibt wichtige Neiigkeiten! Am 20. Juni gibt's a neis Geld. Deutsche Mark statt Reichsmark., de war ja eh nix mehr wert. Und wenn ma dann groad dabei san, mit de oidn Sachan aufzuramma, miss ma a andere Angelegenheit ah endlich obagga, die Pfarrzugehörigkeit vo Neikof. Gemeindediener: Des mit dem neia Geld versteh i ja, aber ob die Neikofner des mit der neuen Pfarrzugehörigkeit a kapiern wern? Bürgermeister: A geh. De warn scho immer a bregge begriffsstützig, de Neikofner. Aber sie brauchan mi – mi den Bürgermoasta von Geisling– und des immer wieder. Iatzt kenna's mir ihre Dankbarkeit zoagn, und für den Anschluss der Kirchenfiliale Neikof an die Pfarrei Langengeisling stimma. Gemeindediener: Sollt ma die Sache ned vorher no moi mit Pfarrer Schmitt vo Eitting beredn? Bürgermeister: Der is doch schon so gut wie weg. Und bevor a neia Pfarrer noch Eitting kimmt , ham'ma Eichenkofen schon kassiert. Im übrigen: Unser Geislinga Pfarrer woas Bescheid und macht bei der Eingliederung selbstverständlich mit! Gemeindediener und Bürgermeister gehen ab. Gemeindediener: Ich hoi's sofort z'samm. Übermorgen auf d'Nocht beim Wirt z'Neikof. Der Kirchenpfleger Josef Neumüller von Eichenkofen tritt auf und setzt sich an den Schreibtisch. Aegidius: Der Bürgermeister von Langengeisling und ihr Pfarrer nutzen die Gunst der Stunde und wagen eine feindliche Übernahme. Der Kirchenpfleger von Eichenkofen, Josef Neumüller, schreibt später das Protokoll der eiligst einberufenen Dringlichkeitssitzung der drei Kirchenverwaltungen von Eitting, Reisen und Eichenkofen: Josef Neumüller sitzt an einem Tisch und schreibt und spricht: Kirchenpfleger: Die drei Kirchenverwaltungen nehmen mit Bedauern davon Kenntnis, dass Pfarrer und Bürgermeister von Langengeisling anlässlich des Pfründe- und Pfarrerwechsels von Eitting ohne Verständigung des Herrn Pfarrer Schmitt und in hinterhältiger Weise die Filiale Eichenkofen nach Langengeisling zu ziehen versuchen. Der Bürgermeister von Langengeisling berief durch den Gemeindediener eine Versammlung der Eichenkofener Männer und drängt sie trotz heftigen Einspruchs in der Mehrzahl zum Anschluss. Der Herr Pfarrer wird beauftragt, den Protest der oberhirtlichen Stelle zu unterbreiten und aus den genannten seelsorglichen Erwägungen heraus um Belassung des bisherigen Zustandes zu bitten. Kirchenpfleger klappt Buch zusammen und geht ab. Aegidius: Was waren denn das damals nur für seelsorgliche Erwägungen, von denen da die Rede war? Ein Beter (z.B. Helmuth Kobler) kommt auf die Bühne und schaut sich um, kniet nieder und beginnt still vor sich hin zu beten. Ägidius: Aber einen Moment: Wen seh' ich denn da unten – und sogar am Beten. Eh Du, frommer Mann, was betest Du denn da still vor Dich hin. Beter: Heiliger Ägidius, Du muasst uns helfa. Aegidius: Ich? Wieso denn? Bin ich etwa Jesus? Beter: I bin aus Reisen. I hob g'hört, dass Neikof von Eitting ob'trennt werdn soll. Dann werd da Hilfspfarrer vo Eitting wegkemma und mehra als 100 Gottesdienste im Jahr entfoin. Uns in Reisen trifft des b'sonders hart. Über Jahre – über Jahrzehnte wern wir koan Sonntagsgottesdienst mehr ham, was für die oidn, gebrechlich'n und krank'n Leit überaus schmerzlich sein werd. Und doch zählt Reisen noch da neiesten Statistik 300 Katholiken, Eichenkofen nur 230. Aegidius: Wenn so viele alt, Krank und gebrechlich in Reisen sind, werden es bald weniger als in Eichenkofen sein. Aber ich werde sehen was sich machen lässt. Der Beter tritt ab. Aegidius: Es hat sich natürlich was machen lassen. Es gab acht Jahre Aufschub. Die Umpfarrung von Eichenkofen nach Langengeisling wurde erst im Sommer des Jahres 1956 vorgenommen.
Lied: Geisling, du hast die Kirche gestohlen
Geisling hat die Kirch gestohlen,
1968 FlughafenSituation: 1968, kurz vor dem Beschluss der bayerischen Staatsregierung, den Flughafen im Erdinger Moos zu bauen, unterhalten sich zwei Bauern über die Zukunft der Gegend. Zwei Bauern unterhalten sich in der Kirche über die weitere Entwicklung. Aegidius: Die Jahre vergehen. Der Schützenverein Eichenlaub Eichenkofen gründet sich im Jahr 1964 und 1967 weihen sie Ihre Fahne. Die Schützen stellen im Jahr 1968 den ersten Maibaum in der Ortsmitte auf. Dieser Brauch blieb bis heute erhalten, wenn es auch eine Menge darüber zu erzählen gäbe. 1968 ist aber noch ein Ereignis, das Eichenkofen so wie bisher kein anderes verändern wird. Erster Bauer: Was moans Du, wo wern's n den neia Flughafen bau'n? Zweiter Bauer: Ja an Hofoldinger Forst hoit. Das g'hört doch ois an Staat. Die wern do ned des ganze Moos kaffa und dodausstn a Flughafen bau'n, vo dem ma des hoiberte Joar ned start'n ku, weil's ständig anNebe hoad. Erster Bauer: Die song aber, da Nebe macht nix, weil man mit de neia elektronischen Geräte durch an Nebe durche schaun ku. Und außerdem wird bei dem Haufa zua'teerter Fläche kaum mehr a Nebe aufsteig'n kinna. Zweiter Bauer: Aber de Politiker wern se vo de Bauern fircht'n. Oana hod eana bei anna Protestversammlung sogar droht: „Wir werden euch zerschmettern!“ und olle andern ham mitgeschrieen. De andern vom Hofoldinger Forst ham bis iatzt ned vui mehr g'hobt wia a groaße Pressekonferenz im Hotel Vier Jahreszeiten z'Minnga drin, wo sie gesogt ham, dass sie den Flughafen im Hofoldinger Forst ned wuin. Wer soi denn von dene scho Angst hom. Erster Bauer: Ach, dann brauch'ma uns ja gar nix denka. Es werd scho ois a so bleiben wia's immer war, im Ardinger Land. Aegidius: Wenn der sich mal nicht schwer täuscht.
Lied: Über den Wolken
Wenn sie starten drüben im Moos, bis Neikof hör ich die Motoren
Im Erdinger Moos, muss das Wachstum wohl grenzenlos sein.
Im Erdinger Moos, muss das Wachstum wohl grenzenlos sein.
1989 Geschichte vom Straßenkampf / MaibaumZwei junge Burschen unterhalten sich. Aegidius: Mit der Umpfarrung der Eichenkofener nach Langengeisling ist aber bei weiten noch keine einige Gemeinde entstanden. Eskaliert wäre das ganze beinahe 1989, als die Neikofner Schützen einen Maibaum aufstellen wollten, ihn aber statt zu bewachen, beim Neumüller zu den anderen Bäumen gelegt haben, weil sie dachten, es wird schon keiner merken. Die Geislinger haben das aber sofort gemerkt und den Baum gestohlen. Erster Bursch: Warum sann denn die Geislinger Burschn ned beim Maibaumaufstelln gewesen? Zweiter Bursch: Ja woast du denn dös ned. Die sann beleidigt, weils moanan, de Neikofer hamm se, wias an Maibaum zurückgstoan hamm, ned an die Regeln ghoitn. Erster Bursch: Ja wos hamms denn gmacht. Zweiter Bursch: De Neikofna ham an Baum gstoin und wuitn übern Geislinger Fuasboiplatz ohhaun, aber wirst ja woast, kimmt nochn Fußboiplatz da Zaun vom Flughafen, und do sans hoit nimma weiter kemma und hamm wieda a Geisling eine miassn. Bis dawei warn den Gesilinga aber a scho wach und hamm mit den zwoa gresten Bulldog, des in Geisling überhaupt haben, die Neikofna samt Maibaum auf der Wartenberger Straß zwoa Stund ei gsperrt, s'raffa hättns boid a no angefangen. Erster Bursch: Wos, die hamm die Straß nach Wartenberg zwoa Stund zugspart Zweiter Bursch: Ja und erst um hobe siebene in da Friah, wie der Verkehr immer mehra wordn is, hamms die Neikofna dann fahrn lassn Erster Bursch: Und aus Trotz sans dann nicht zum Maibaumaufstellen nach Eichenkofen gekommen. Dafür hamms selber vier Biertisch um den Geislinga Maibaum gestellt und da gefeiert. Aegidius: Es hat Jahre gedauert, bis die seelischen Wunden dieser Auseinandersetzung geheilt sind und noch heute ist noch bei manchem ein kleiner Rest übrig geblieben.
Lied: Neikofna samma
Neikofna samma,
Um sechse in da Friah,
Drei a viere fiarcht ma ned,
30 liegen im Krangahaus,
Da ham die Leit uns gfrogt,
1992 Flughafen1992, 25 Jahre später, zur Eröffnung des Flughafens, unterhalten sich die Bauern wieder. Aegidius Aber auch nicht so wichtige Ereignisse haben das Leben in Eichenkofen gezeichnet. Am 19.Mai 1992 beginnt am neuen Münchner Flughafen der Flugbetrieb. Nach über 25 Jahren Planungs- und Bauzeit starten die ersten Flieger vom Flughafen. Erster Bauer: Jetzt werd dann boid 's Flieg'n am neia Flughafen losgeh. Zweiter Bauer: Deas ham'ma uns ned denkt, als de do drobm z'Minnga ogfangt hamm zu überlegn, dass ma für de olympischen Spiele an neia Flughafen braucht, weil Riem nimma g'langt. Erster Bauer: Aber 20 Joar länger ham's braucht, ois plant ham. Zweiter Bauer: Ja weil so vui dagegen g'klogt hamm und da Oskar Vincenti, da Burgamosta vo Eitting Tog und Nocht deLeut erzählt hat, dass man se des ned einfach so gefoin lassen kun. Erster Bauer: Aber an Haufa Leit ham scho g'hofft, dass die Klagen ned durch kemma, weil's sonst ihre schlechten Gründ ned für vui Geld hätten verkaufa kinna Zweiter Bauer: Und de Stodt Erding, weil's g'fiarcht ham, das's dann ned zur Weltstadt wern daan. Erster Bauer: Wia dann dar Baustopp g'kemma is, san vui ziemlich nervös worn. Zweiter Bauer: Aber d'Richter ham dann do a Eisegn gehobt und de Entwicklung ins goldene Zeitalter ned aufg'hoidn. Erster Bauer: Für uns is's iatzt aa Zeit, dass ma mit der Landwirtschaft aufher'n, weil, wenn wir unsere Ställe zu Mietswohnungen umbauen und auf unsere Gründ Häuser zum vermiet'n bauen, verdien ma vui bessa als mit da Landwirtschaft. Man muss hoid mit da Zeit geh.
Lied: Bauern
Bauern, oh Bauern,
Bauern, Bauern
Für wos a Bauer früha g'arbat hod auf dera Welt,
Doch wenn ma heit eppan frogt,
Bauern, oh Bauern,
Bauern, Bauern
1992 Besuch FC Bayern MünchenAegidius: Auch ein Nikolausgeschenk bewegte 1992 den Ort. 1. Bursch: Stell Dir vor, der FC Bayern kommt nach Neikof. 2. Bursch: Wia denn Dös? 1. Bursch: Ja da Fischer Erwin hod an Uli Hoeneß angerufen, das unser Trainer beim hoamfahrn vom Training tödlich verunglückt is und das sei Frau jetzt ganz allein dasteht mit an Haufa Schulden. Daraufhin hoat da Hoeneß sofort versprochen, dass er helfen will. 2. Bursch: Und jetzt kommen die nach Neikof zum Fußballspielen. 1. Bursch: Und seit dem das bekannt ist, sind soviele Spieler im Training wie noch nie. Weil jeder gegen Bayern spielen will. Sogar Spieler, von denen man schon gar nicht mehr gewußt haben, dass sie überhaupt noch in Eichenkofen spielen. 2. Bursch: Ja vielleicht werdens von den Bayern entdeckt und für viel Geld nach München geholt. Aegidius: Mit dem vielen Geld ist dann aber nichts geworden. Die Bayern haben 18:1 gewonnen und nicht einmal der Schütze des Ehrentores, der Schloamer Herme hat einen Vertrag bei Bayern bekommen. Und alle die man vorher nicht gesehen hatte, waren auch nach dem Spiel gegen Bayern wieder in der Versenkung verschwunden.
Lied: Wos ham'ma für an Vorstand,...
Wos ham'ma für a Clubhaus,bei uns in Neikofa
Wos ham'ma für an Vorstand bei uns in Neikofa
Wos ham'ma für an Vereinswirt bei uns in Neikofa
Wos ham'ma für a Spieler bei uns in Neikofa
1995 Hochwasser HeiratsgutAegidius: Aber auch die Politik ist in Eichenkofen wichtig. Das wichtigste politische Thema über viele Jahre hinweg ist die Hochwasserfreilegung des Saubaches. Seit Jahrhunderten machten es regelmäßige Überschwemmungen unmöglich die Felder und Wiesen zwischen Sempt und Saubach ackerbaulich zu nutzten. Als 1978 die Gemeinde Langengeisling der Stadt Erding zugeschlagen wurde, vereinbarte man, den größten Teil des Vermögens der Gemeinde für die Hochwasserfreilegung zu verwenden. Diese ist aber dann nicht so umgesetzt worden, wie es sich viele erwartet hatten. Erster Bauer: Wos is eigentlich mit dem Hochzeitsgut passiert, das die Stadt griagt hod, ois Langengeisling kassiert hod. Damit hätt doch die Hochwasserfreilegung für den Saubach zoid werdn soll'n. Zweiter Bauer: Das ist doch a g'macht worn, fahr a moi a Eitting, da werst sehgn, wo fi a groaße Flutmuldn do baut worn is. Noch Eitting kimmt iatzt koa Hochwasser mehr eine. Und a neie Straß is a baut worn. Erster Bauer: De ham dasiam wohl schon gewusst, das man von Langengeisling noch Eitting a schniae Strasse brauch an, sunst hätt'n s nia an gemeinsamen Pfarrer hom kinna, und Geisling und Neikof warn ned nur politisch sondern auch kirchlich zum Anhängsel vo da Stodt geworn. Zweiter Bauer: Iatzt aber no moi zur Hochwasserfreilegung. Die Bauern wuitn doch a richtige Hochwasserfreilegung, dass's dann die Wiesen am Saubach umackern und an Mais o'baun kinnan. Erster Bauer: Deswegen san's doch olle a zur CSU g'ganga. Zweiter Bauer: Die Hochwasserfreilegung, de's iatzt griangn bringt ja mehra Überschwemmungen auf den Wiesen als vorher. Da kannt da Beimia Digge ja wirklich Amazonas-Krokodile züchten. Aber die Bauern sicher koan Mais o'baun. Erster Bauer: Ja des ist hoid, wenn ma bei da Stodt is. Nimma de Bauern hamm iatzt des Sog'n, wos passiert, sondern die Naturschützer und die Stadtbewohner.
Lied: Im Saubach schwimmt a Krokodil
Refrain:
Und der Pater mit sein Karr'n Refrain
Und da Dicke is am Zui, Refrain:
1998 Kirchenrenovierung / Jetzt red IEichenkofener Frauen sind in der Kirche und unterhalten sich über Alltagsdinge. Die Mesnerin ist mit dem schmücken der Kirche beschäftigt. Aegidius Bei der Renovierung der Kirche hat niemand aus der Gemeinde was zu sagen; nur zum Zahlen ist man gefragt. Alle wichtigen Entscheidungen fallen im erzbischöflichen Ordinariat und bei deren allmächtigen Architekten. Als aber sechs Jahre nach Abschluss der Außenrenovierung immer noch kein Anzeichen des Beginns der Innenrenovierung zu sehen war, bot sich eine Gelegenheit, sich an geeigneter Stelle zu beschweren. „Jetzt red I“ kam nach Erding. Aegidius: Jetzt schauen wir einmal, was in meiner Kirche so alles gesprochen wird. 1.Frau: im Namen des Vaters....grüß Gott, I hob dich a scho lang nimmer gseng, wo warsd den de ganze Woch? 2.Frau: Beim einkaufen in der Stadt, weil beim Fischer griagst ja a net ois. 1.Frau Ja Semmel kostet jetz a schon 20 Pfenning 2.Frau: wenn des so weiter geht ,kost de in oam Jahr 25 oder sogar 30 Pfenning. Schau da kommt der Pfarrerlehrbub, der Greuel Richard Pfarrerlehrbub: Grüß Gott,die Frauen sind auch wieder zum Schauen und zum Ratschen in d Kirch ganga, es kannt ja wieder oane wos neis zum Oziagn ham, oder da Pfarrer a andere Frisur. Aber koane red von dem Zuastand unserer Kirch, wen d Mesner Familie ned scho immer wieder was richten würde, war Kirch scho lang eingestürzt. Mesnerin: A kreiz is a Kreiz, schama muas ma sich, so wia die Kirch ausschaut Pfarrerlehrbub: Du Mesnerin, in drei Wochen ist doch „Jetzt red I“ in Arding. Des war doch die Gelegenheit, das man endlich mal ein bischen Druck ausübt, sonst passiert doch nie was. Mesnerin: I dad ma des ned zutraun, aber für die Erhaltung der Kirch muas ma wos riskiern, und wenn ma die Knie no so zittern, Richard do gehe hin. Aegidius: Daraufhin bewirbt sich die Mesnerin bei „Jetzt red I“ und das Fernsehen schickt sofort jemanden, der sich die Kirche anschaut. Messnerin kommt mit dem Fernsehassistent in die Kirche: Redakteurin: Ja die Kirche schaut von außen gut aus! Mesnerin: Von außen schon aber von innen! Gehen sie mal rein, mei da wird ihnen Angst wenn sie unter der Empore stehen und der Gesangsverein mit 15 Leute oben steht und sich alles durchbiegt, ja mei die Dürrsten sind sie auch nicht. Aber das Ordinariat reagiert einfach nicht darauf, wenn man ihnen sagt, dass was gemacht werden muss Aegidius : Wenn da das Fernsehn schon mal da ist ,dann mach ich jetzt mal ein bisschen Druck. Zieht den Keil heraus, der mit lautem Knall zu Boden fällt. Messnerin: Vorsicht jetzt ist es so weit, daß die Kirch einfällt Pfarrerlehrbub: Nein der Herrgott passt schon auf das uns nichts geschieht Redakteurin: Ja, ich glaube, Sie brauchen Unterstützung. Diese Kirche übersteht die nächsten Jahre nicht, wenn wir Ihnen hier nicht helfen.
Lied: Kommt sagt es allen weiterRefrain:
Kommt sagt es allen weiter
Refrain
Die Mesnerin in Rage Refrain
Joachim unser Pater Refrain
2002 Wiedereröffnung der KircheAlle Neikofner Beteiligten sitzen im Wirtshaus und sehen sich die Ausstrahlung der „Jetzt red I“ Sendung im Fernsehen noch einmal an. Aus dem Hintergrund hört man die Stimmen von Ursula Elsenberger und Pater Joachim aus der Fernsehsendung. Mesnerin: Mei Aufgreg war ich schon, wie i da vor de Kameras reden hab müssen. Aber wenns hilft, dann hab ich das gerne gmacht. A: Ich hob ned glaubt, dass es hilft, ich hätte eher geglaubt, das die den Pater Joachim wieder nach Duisburg heim geholt hätten, weil der in Bayern soviel Unrhue stift. B: Höhere Aufgaben habens ihn aber ned gegeben, weil er schon im kleinen der Kirchenleitung ständig wiederspricht und sie sogar kritisiert, wos dad an dann macha wenns um die Großen Dinge geht. Mesnerin: Aber schau Dir doch unser Kirch o, des ist doch a die Aufgabe von an Pfarrer gesesen, sich um den Erhalt der Kirche zu kümmern. Hätte er denn das Maul halten können. A: Aber de Herren habens halt nicht gern, wenn ihnen wiedersprochen wird. Aegidius: Und es gesehen noch Zeichen und Wunder. Pater Joachim wurde nicht versetzt und die Renovierung wurde fast pünktlichst zur 950-Jahrferier abeschlossen. Wieviele Kämpfe da aber zu kämpfen waren, das fragt man am besten die Mesnerin. Aber Vorsicht, manchmal fängt sie dann an zu zucken, vor allem dann wenns um die Handwerker in der Kirch geht. Da kann man nur noch Singen:
Lied: Wer will fleißige Handwerker sehn
1. Wer will fleissige Handwerker sehn,
2. Wer will fleissige Handwerker sehn,
3. Wer will fleissige Handwerker sehn,
4. Wer will fleissige Handwerker sehn,
5. Wer will fleissige Architekten sehn,
2022 Jahrespressekonferenz der FMG
Fünf Pressefotografen mit blitzenden Kameras vor vier leeren Stühlen. Vier Herren im schwarzen Business-Zwirn treten auf die Bühne. In der Mitte sitzender Herr beginnt zu sprechen. Auftritt der Bauern Die sechs Bauern treiben die Flughafen-Manager und die Presse mit Mistgabeln und Besen von der Bühne.
Lied: Skandal in Neikof
In München hoads an Airport geb'm,
Die Fliaga werden immer mehr
Und draußen im Erdinger Moos
Skandal de ganze Nocht,
Doch jetzt werds Zeit das sich was rührt,
S'Grundwasser des ham g'senkt
Und draußen im Erdinger Moos
Skandal de ganze Nocht,
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