30. April 1945


Die 86.US Infantry Division bewegte sich langsam südwestlich.


Alle seine Fahrzeuge und schwere Waffen saßen solange auf dem Nord-Ufer der Isar fest bis eine Ponton-Brücke geschlagen werden konnte.

Um 12.00 Uhr näherten sich die Vorauseinheiten des 342. und 343.US Infantry Regiments bis auf ca. 70 m dem Kanal.


Luftaufklärung meldete das alle Brücken über den Kanal zerstört waren.


Die Deutschen Einheiten leisteten hier erbitterten Wiederstand. Für die 86.US Infantry Division der härteste Widerstand seit der Schlacht an der Ruhr.


Das 342. und 343.US Infantry Regiment eroberten Schwaig und Oberding. Um 13.00 Uhr fiel Eitting.


Als das 343.US Infantry Regiment Richtung Kanal vordrang, entdeckte ein Spähtrupp unter Leutnant Warren Parkins die unbeschädigte Kanalunterführung südlich von Eitting.

Parkins strebte rasch dem Tunneleingang zu, der am anderen Ende von einer Panzersperre blockiert war.

Er durchtrennte die Zündleitungen bevor die deutsche Sicherungen dies verhindern konnten. Daraufhin wurde der Spähtrupp unter schweres Feuer genommen.

Der Spähtrupp in Stärke von 19 Mann hielt, gedeckt durch die Panzersperre mehreren deutschen Angriffen gegen den Tunnel stand. Ein Gegenangriff ging in einen Nahkampf über. Der Trupp wurde durch Kompanie K entsetzt.


Der Tunnel wurde von Kompanie C, 311.US Pionier Bataillon geräumt.


Die Regimenter 343. und 341. rückten nach. Durch die Einnahme des Tunnels konnte ein gefährliches Übersetzen über den Kanal, sowie das Überfluten weiter Teile des Geländes vermieden werden.


Ein anderer Trupp der Kompanie K, befehligt von Staff Sergeant Antony Firavich, wurde durch starkes MG und Infantriefeuer zum Rückzug gezwungen. Firavich übernahm die Nachhut und deckte die Absetzbewegung.

Für seine herausragende Leistung wurde Firavich ausgezeichnet.


Nach der Sicherung des Tunnels wurde das 3. Bataillon des 343.US Infantry Regiments in Reserve gelegt, um sich nach den schweren Verlusten neu zu Formieren. Das 1.und 2. Bataillon führten den Angriff fort.


In der nähe Eittings wurden 30 Luftwaffenangehörige des berühmten Jagdgeschwaders 2 „Richthofen“ gefangen genommen. Diese Soldaten wurden im letztem Aufgebot als Infanteristen verwendet. Ein eindeutiges Zeichen das die deutsche Luftwaffe vernichtet war.


Als das 3. Bataillon 342.US Infantry Regiment den Kanal erreichte entdeckte sie eine schmale Hängebrücke.

Ein Trupp aus drei Mann geführt von PFC Billy P. Rudisill, Kompanie K, 342.US Infantry Regiment ergriff sofort die Gelegenheit und sicherte die kleine Brücke über dem Kanal.

Rudisill und seine Kameraden hielten zwei Stunden auf dem Südufer aus, und vereitelten jeden Versuch die Brücke wieder in „Deutsche Hand“ zu bekommen.


Um 16.00 Uhr überquerte die Kompanie K die Brücke und drehte nach links Richtung Berglern.

Der Kompanieführer Hauptmann McAllister, wurde bei dem Versuch Berglern zu erstürmen an der Spitze seiner Einheit getötet.

Als die Kompanie K Berglern besetzte, wurde sofort von Col. Pete T. Heffner, Befehlshabender Offizier des Hauptquartiers der Division das 2. und 3. Bataillon über die Brücke beordert um diesen Brückenkopf zu sichern.


Während die Kompanie I, 342.US Infantry Regiment sich bereit macht, um über die Brücke zu setzen, wurde Hauptmann William Richardson und Funker Edmond O´Neil bei dem Versuch im Büchenkopf den Kontakt mit Kompanie K herzustellen von einem großange-legtem deutschen Gegenangriff überrascht und gefangen genommen.

Beide wurden am Ende des Krieges von der 42.US Infantry Division befreit.


Als dann das 2. Bataillon die Brücke erreichte griff sie sofort in die Kämpfe ein und vernichtete jeden Widerstand am Brückenkopf.

Unzählige deutsche Gegenangriffe wurden gegen sie geführt.

Besonders tat sich Staff Sergeant Willis R. Cates, Kompanie G hervor, als er ohne auf seine eigene Sicherheit zu achten mit seinen Männern eine Verteidigungslinie aufbaute um den deutschen Gegenstoß aufzuhalten.

Bei diesem Versuch wurde er tödlich getroffen, aber seine Tat inspirierte seine Männer so sehr, dass sie die Linie halten konnte.


Die Versorgung der vorgeprellten Einheiten wurde zusehends schwerer, da alle schweren Fahrzeuge jenseits der Isar fest lagen. Verwundete mussten zurück getragen werden und Verpflegung erreichte nicht die Front.


Technical Sergeant/5 Marion J. Foglesong, Kompanie B, 311.US Medical Bataillon meldete sich freiwillig um Blutplasma über die Isar und den Kanal zu bringen.


Ebenso wurde auch Plasma von Flugzeugen an Fallschirmen abgeworfen.


Während der Nacht wurde eine befahrbare Brücke über die Isar errichtet und die Truppe erhielt die so dringend benötigte Versorgungsgüter.


Während des Tages verhörten die PFC´s Alexander Dennis und Irvin Rosen einen deutschen Gefangenen und erfuhren, das im nächsten Ort (Wartenberg oder Frauenberg) ein deutscher General nebst Stab und 200 Mann biwakieren.

Unerschrocken marschierten die zwei Soldaten dann in den Lagerbereich und verlangten den General zu sprechen. Diese Bitte wurde entsprochen. Sie baten den General, er solle sich doch ergeben, denn jeder weitere Wiederstand wäre doch sinnlos.

Der General mitsamt 200 Mann ergaben sich.


Im Laufe des Tages marschierte das 341.US Infantry Regiment vorwärts um das

343.US Infantry Regiment abzulösen.


Das 343.US Infantry Regiment stand in Ihrer härtesten Feuerprobe seit Ingolstadt.


Ein Aufklärungstrupp der Kompanie F lief bei Oberrottenegg in einen Hinterhalt. PFC Franklin D. Purrington robbte von Deckung zu Deckung bis er eine Position erreicht in der er in die gegnerische Stellung feuern konnte. Aggressiv vorgehend räumte er zwei Gebäude und nahm sieben Grenadiere samt Ausrüstung gefangen.


Staff Sergeant John L. Jernigan zeichnete sich aus, als er einen Panzervernichtungstrupp ausschaltete, das auf ein amerikanisches Aufklärungsfahrzeug feuerte.


Als der April zu seinem Ende kam, hatte die 3. und 7. US Armee fast alle Verteidigungsstellungen im süddeutschen Raum durchbrochen.


München war nur 8 Meilen südlich der 86.US Infantry Division.

Und wurde von der 42.und der 45.US Infantry Division sowie der 20.US Panzer Division eingenommen.


Nördlich von München war die 14.US Panzer Division, mit an der linken Flanke der 86.US Infantry Division.



Die größte Frage, die die Männer bewegte war, „Wie lange dauert es den noch bis zum Ende des Krieges!“